SA
02.11

Neustadtl an der Donau | Premiere - Aber, aber Herr Pfarrer!



Zum 20-jährigen Jubiläum der Pfarrbühne Neustadtl gab es die Komödie "Aber, aber Herr Pfarrer" im bezaubernden Jakobssaal.

Hans Schimmels Komödie bescherte dem Premierenpublikum einen heiteren Abend voller Lacher und charmantem Humor. Die Farce dreht sich um die kuriosen und oft missverständlichen Erlebnisse von Freddie, der unabsichtlich für einen Pfarrer gehalten wird und der zwischen den Anforderungen seines Amtes und den lebhaften, teils absurden Wünschen seiner Gemeinde hin- und hergerissen ist.

Regisseurin Edith Weichinger, bekannt für ihre pointierten und humorvollen Inszenierungen, schaffte es einmal mehr, alltägliche Missverständnisse und gesellschaftliche Eigenheiten auf eine leichtfüßige Art zu karikieren. Die zentrale Figur - Markus Strauß als brillanter Pfarrer Freddie - stolpert von einer skurrilen Situation in die nächste, oft bedingt durch Missverständnisse und die teils exzentrischen Charaktere um ihn herum. Durch die vielseitige und dynamische Handlung entfaltet sich eine witzige Erzählung, die mit Ironie und liebevollem Augenzwinkern auf die menschlichen Schwächen und Abgründe in der Pfarrgemeinde blickt.

Die Darsteller bestechen durch ihr komödiantisches Timing und ihre lebendige Darstellung. Besonders hervorzuheben ist die Leistung des Hauptdarstellers, der dem Titelhelden eine charmante Mischung aus Würde, Durst und Verwirrtheit verleiht. Aber auch sein Kumpel Hubert, genial gespielt von Wolfgang Grafeneder, steht ihm in punkto Spielfreude und Durst um nichts nach. Immer durstig ist auch der Messner Gottfried, für den sich Gerald Wagner sogar ein Bärtchen wachsen ließ. Haushälterin Mathilde (Anna Schmutz) durchschaut den falschen Pfarrer als erstes, hält aber zu ihm, da er seine Schäfchen gut im Griff hat und schließlich sogar der Bischof darüber glücklich ist, dass ein vermeintlicher Wanderprediger die kleine Pfarrgemeinde „bespielt“. Aber auch Margit Payreder, die ihren Verstorbenen rasch und kostengünstig beerdigen will, oder Claudia Aigner, die sich gerne flott verehelichen will, bevor der mögliche Kandidat abspringen kann, glänzen ebenso in ihren Rollen wie Heidi Hochhuber und Marina Temper als Dorftratschen oder Ruth Schmutz und Herbert Kassberger, die im politischen Mitbewerb stehen.

Groß war auch die Freude bei Regisseurin Edith Weichinger und Organistor Anton Grafeneder über die kleinen Präsente, sind die beiden doch seit 20 Jahren der leidenschaftliche „Motor“ der Pfarrbühne.

Gespielt wird noch bis 23. November 2024. Weitere Infos unter www.pfarrbuehne.at.

Didi Rath

Published: 02.11.2024 - 23.00