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14.08

Wolfpassing | Premiere - Volpone oder Geld macht sexy



Beim Theatersommer Schloss Wolfpassing steht heuer die Komödie "Volpone oder Geld macht sexy" von Stefan Zweig nach Ben Jonson am Spielplan.

Intendantin Christina Meister-Sedlinger und Produktionsleiter Martin Sedlinger setzen auch im dritten Jahr des Theatersommer Schloss Wolfpassing auf österreichische Dramatiker. Auf Hermann Bahr und Peter Turrini folgt nun Stefan Zweig, der das bekannte Stück Volpone von Ben Jonsons aus dem 17. Jahrhundert noch etwas bissiger und pointierter umgeschrieben hat. Unverkennbar ist auch die Handschrift des Regisseurs Daniel Pascal, der ein paar Kleinigkeiten adaptiert hat und mit schwungvollen Live-Melodien des Duos Traumfänger die Handlung untermauert. Geboten wird eine klassische Inszenierung, was besonders beim Publikum sehr gut ankommt, glauben doch manch große Bühnen mit allzu hypermodernen Kreativschüben die schöne Sprache oder die Dramaturgie ehrwürdiger Stücke krampfhaft aufpeppen zu müssen. Und nichtsdestotrotz gehen die Figuren der Commedia dell’arte der Urfassung dabei nicht verloren, wenngleich die Formulierungen vergleichsweise frischer rüberkommen.

Scheinbar zeitlos ist auch der Inhalt des Stücks, kommt doch die menschliche Gier, die Korruption und die Natur der Täuschung auch in unserem modernen Alltag nach wie vor vor. Die Begeisterung und die leidenschaftliche Spielfreude des ganzen Ensembles springt nach nur wenigen Dialogen aufs Publikum über und veranlasst die Darsteller zur Höchstform aufzulaufen. Allen voran begeistert Lisa-Marie Bachlechner als listiger Gehilfe und Schmarotzer namens Mosca, der sich letztendlich als noch gerissener und hinterfotziger wie sein Meister, der reiche Volpone, herausstellt. Dieser alte Fuchs mimt einen Todkranken, der sich mit allerlei List und Habgier über seine venezianischen Mitbürger lustig macht und sie zu scheinbar unmöglichen Taten verführt und benutzt. Mit Bravour gibt Daniel Pascal den vermeintlich Todkranken, der schlussendlich alles verliert. In weiteren Rollen zu sehen sind Valerie Anna Gruber als Colomba, Richterin und Diener, Christian Schiesser als Voltore, Leone und Diener, Konrad Lusenberger als Corbaccio und Diener, Michael Hinterhauser als Corvino, Oberster und Dienster sowie Impresaria Christina Meister-Sedlinger als Canina und Diener. 

Das Bemühen „hochkarätige und professionelle Kultur von den Städten auch aufs Land zu bringen“ wurde von allen Premierengästen anerkannt, geschätzt und gelobt. Zu den Erfolgsfaktoren dieses noch sehr jungen Theatersommers zählen bestimmt auch das Ambiente des Schloss Wolfpassing, das Miteinander mit der Gemeinde - Bürgermeister Friedrich Salzer & Team, die tatkräftige Unterstützung regionaler Partner und Sponsoren sowie der Zusammenhalt mit den Vereinen, allen voran dem Verein Viva la musica und dem Team des Hofcafés.

Sehr begeistert waren u.a. Bundesministerin Klaudia Tanner, Landtagsabgeordneter Toni Erber, Bezirkshauptmann Johann Seper, WK-Bezirksstellenobfrau Erika Pruckner, Raiffeisendirektor Leopold Grubhofer, Arnold u. Inge Stuckenberger, Schlossbesitzer u. HRH GmbH GF Alexander Haider, Manuel Röska u. Dietmar Helm, u.v.m.

Gespielt wird noch bis zum 30. August 2023, jeweils um 19:30 h bzw. an Sonntagen um 18:00 h, im wunderbaren, wetterfesten Schloss Wolfpassing. Tickets gibt’s online unter shop.eventjet.at/wolfpassing.

Weitere Infos unter www.theatersommer-wolfpassing.at.

Didi Rath

Published: 14.08.2023 - 23.00