DI
21.01

Amstetten | SPÖ und Grüne sehen die Revitalisierung des Naturbades positiv


Das Amstettner Bad hat ein Einzugsgebiet weit über die Gemeinde- und Bezirksgrenzen hinaus. Rund 20 % der Nutzer kommen aus Amstetten, ca. 50 % der Gäste kommen aus dem Bezirk Amstetten und etwa 30 % der Besucher kommen aus anderen Bezirken. Derzeit müssen unter anderem Anfragen von Schulen auf Bahnen für den Schwimmunterreicht abgelehnt werden, weil zu wenige Kapazitäten vorhanden sind.

SPOe Hallenbad

„Natürlich ist es gut, dass unser Bad stark nachgefragt ist“, so Bürgermeisterin Ursula Puchebner. „Allerdings können wir den aktuellen Bedarf nicht decken. Gleichzeitig wollen wir, dass bei der hohen Nutzerzahl auch die Qualität erhalten bleibt. Beim notwendigen Ausbau werden wir also einerseits auf die Funktionalität und zugleich auch auf den Wohlfühlcharakter achten.“ 

Im 2016 eingesetzten Baubeirat wurden mehrere Varianten diskutiert und verschiedene Ausbaustufen beleuchtet. Die Maximalvariante sieht zum einen vor, dass der Familienbereich und die Liegeflächen vergrößert werden. Außerdem würden bei dieser Variante die Garderobenräumlichkeiten erweitert, die Gastronomie sowie der Kassenbereich neu angelegt. Zusätzlich würden Räumlichkeiten für die Mitarbeiter geschaffen, der Saunabereich neu errichtet sowie ein zusätzliches 25-Meter-Becken für das Sportschwimmen, das auch den Schul- und den Vereinsbetrieb miteinschließt. Die grobe Kostenschätzung für das gesamte Projekt liegt bei rund 21,5 Millionen Euro.

„Wir sind gut vorbereitet“, so Ursula Puchebner. „Auch wenn im Einzelnen noch Gespräche geführt werden müssen, haben wir natürlich im Vorfeld das generelle Einverständnis des Grundeigentümers für den Flächenbedarf für ein eventuelles zusätzliches Becken eingeholt. Beim Land Niederösterreich haben wir am 4. Mai 2019 vorgesprochen, die Maximalvariante präsentiert und um Unterstützung gebeten. Zurzeit liegt das Projekt der zuständigen Landesrätin Bohuslav zur Prüfung vor.“

Um keine wertvolle Zeit zu verlieren und bei einer positiven Entscheidung des Landes gleich startklar zu sein, wurde im letzten Baubeirat nach einem umfassenden Ausschreibungsverfahren der Generalplaner beauftragt. Es handelt sich dabei um die Bietergemeinschaft Gobli GmbH/GBT Planung GmbH aus Graz.

„Auch hier sind wir mit Bedacht vorgegangen“, so Vizebürgermeister Mag. Michael Wiesner. „Es besteht keine Gefahr eines verlorenen Planungsaufwandes, da bei jedem Auftragsschritt die Möglichkeit gegeben ist, das Projekt zu stoppen. Die Letztentscheidung wird fallen, wenn seitens des Landes Klarheit herrscht, in welchem Maße das regionale Schwerpunktbad Amstetten unterstützt wird. Wir haben dabei einen sorgfältigen Blick auf die Finanzen der Stadt. 21,5 Millionen Euro sind eine Größenordnung, die wir alleine weder stemmen können noch stemmen wollen.“

„Amstetten ist Mittelpunkt und Motor des Mostviertels. Da ist es aus meiner Sicht nur richtig und logisch, dass die Stadt ihren Bürgerinnen und Bürgern – und insbesondere den Schulen und Vereinen – ein modernes und funktionales Hallenbad zur Verfügung stellt. Selbstverständlich erwarte ich mir eine entsprechende finanzielle Unterstützung seitens des Landes Niederösterreich. Immerhin ist das Projekt von überregionalem Interesse“, so Umweltstadtrat Dominic Hörlezeder von den Grünen.

Ursula Puchebner: „Wir gehen davon aus, dass nach der Gemeinderatswahl am 26. Jänner wieder Normalität einkehrt, wir dann eine Rückmeldung vom Land erhalten und damit der Letztentscheidung näher kommen. Unser vorläufiger Fahrplan ist klar: Der Vorentwurf für die Planung und die Abstimmung mit dem Nutzer sollen bis April 2020 erfolgen, so dass der endgültige Vorentwurf inklusive Kostenschätzung dann dem Baubeirat vorgelegt werden kann. Weitere Detailplanungen und Ausschreibungen sollen dann bis Dezember 2020 stattfinden, so dass spätestens im März die Gewerke vergeben werden können. Der genaue Baubeginn muss natürlich mit dem Betreiber, den involvierten Firmen und der Stadtgemeinde abgestimmt werden. Im Moment schwebt uns ein Termin im April 2021 vor.“  

Foto (c) SPÖ Amstetten, v.l.n.r.: Vzbgm. HR Mag. Michael Wiesner, Umweltstadtrat Dominic Hörlezeder u. Bgm. Ursula Puchebner