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09.05
Amstetten-Mauer | Mahnmal im Landesklinikum Mauer enthüllt
Im Rahmen eines Festaktes wurde am 8. Mai 2019 in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste ein Mahnmal enthüllt, welches an die Opfer der NS-„Euthanasie“ im Landesklinikum Mauer erinnern soll.
Mindestens 30.000 Menschen wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft in Österreich als „unwertes Leben“ qualifiziert und im Rahmen der NS-„Euthanasie“ ermordet. Opfer wurden sowohl Erwachsene als auch Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung, psychisch Kranke, nicht mehr arbeitsfähige KZ-Häftlinge bzw. ZwangsarbeiterInnen, sowie über diesen Personenkreis hinausgehend, BewohnerInnen von Pflege- und Altersheimen. Allein im Friedhofsbereich des Landesklinikums wurden mehrere hunderte PatientInnen begraben, die in der NS-Zeit von Anstaltsärzten und Pflegepersonal getötet wurden.
Ihre Existenzen wurden ausgelöscht, ihre Krankenakten jedoch archiviert und ihre Namen ins Totenbuch eingetragen. Das Friedhofsareal musste vergrößert werden, bis zu neun Tote wurden jeweils gemeinsam in einem Grab beerdigt. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die bestehenden Grabnummern entfernt. Der erweiterte Teil des Anstaltsfriedhofs wurde aufgelassen und mit Bäumen bepflanzt, um Gras über die Vergangenheit wachsen zu lassen.
„Mit der Errichtung dieses Mahnmals wird den Opfern gedacht. Ein Gedenken, das nie abstumpfen oder über das nie mehr Gras wachsen darf. Ein Gedenken, das immer wach und hell bleiben muss.“, so der zweite Präsident des NÖ Landtages Mag. Gerhard Karner.
Ausgehend von der Forschungsarbeit von Dr. Philipp Mettauer (Institut für jüdische Geschichte Österreichs) wurde ein Kunstwerk geschaffen, das auf einfache Weise auf die Geschichte des Ortes verweist und den Betrachter emotional anspricht. Die etwa 4 Meter hohe Skulptur besteht aus in sich fest verbundenen alten und entsorgten Grabsteinen, die der Jakobsleiter (Altes Testament – Genesis 28.10) gleichen soll.
„Die heutige Generation hat keine Schuld an den Geschehnissen während der NS-Zeit, trägt aber die Verantwortung eine Wiederholung zu verhindern. Durch das Mahnmal entsteht im Landesklinikum Mauer ein Ort, an dem man den Opfern der NS-„Euthanasie“ gedenken kann, aber auch ein Lernort um aus der Geschichte zu lernen. Hier wird jeder Einzelne an die Verpflichtung erinnert, sich entschieden gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus zu stellen. Das verstehe ich unter Pflichterfüllung“, betont der Ärztliche Direktor Prim. Dr. Christian Korbel.
Foto (c) LK Mauer, v.l.n.r.: Direktorin Dr. Martha Keil und Dr. Philipp Mettauer (Institut für jüdische Geschichte Österreichs), Ärztlicher Direktor Prim. Dr. Christian Korbel, Mag.art Florian Nährer (Künstler), Zweiter Präsident des NÖ Landtages Mag. Gerhard Karner, Kaufmännischer Direktor Robert Danner, MSc, MBA und Pflegedirektor Gerhard Leonhartsberger, MSc, MBA
Ihre Existenzen wurden ausgelöscht, ihre Krankenakten jedoch archiviert und ihre Namen ins Totenbuch eingetragen. Das Friedhofsareal musste vergrößert werden, bis zu neun Tote wurden jeweils gemeinsam in einem Grab beerdigt. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die bestehenden Grabnummern entfernt. Der erweiterte Teil des Anstaltsfriedhofs wurde aufgelassen und mit Bäumen bepflanzt, um Gras über die Vergangenheit wachsen zu lassen.
„Mit der Errichtung dieses Mahnmals wird den Opfern gedacht. Ein Gedenken, das nie abstumpfen oder über das nie mehr Gras wachsen darf. Ein Gedenken, das immer wach und hell bleiben muss.“, so der zweite Präsident des NÖ Landtages Mag. Gerhard Karner.
Ausgehend von der Forschungsarbeit von Dr. Philipp Mettauer (Institut für jüdische Geschichte Österreichs) wurde ein Kunstwerk geschaffen, das auf einfache Weise auf die Geschichte des Ortes verweist und den Betrachter emotional anspricht. Die etwa 4 Meter hohe Skulptur besteht aus in sich fest verbundenen alten und entsorgten Grabsteinen, die der Jakobsleiter (Altes Testament – Genesis 28.10) gleichen soll.
„Die heutige Generation hat keine Schuld an den Geschehnissen während der NS-Zeit, trägt aber die Verantwortung eine Wiederholung zu verhindern. Durch das Mahnmal entsteht im Landesklinikum Mauer ein Ort, an dem man den Opfern der NS-„Euthanasie“ gedenken kann, aber auch ein Lernort um aus der Geschichte zu lernen. Hier wird jeder Einzelne an die Verpflichtung erinnert, sich entschieden gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus zu stellen. Das verstehe ich unter Pflichterfüllung“, betont der Ärztliche Direktor Prim. Dr. Christian Korbel.
Foto (c) LK Mauer, v.l.n.r.: Direktorin Dr. Martha Keil und Dr. Philipp Mettauer (Institut für jüdische Geschichte Österreichs), Ärztlicher Direktor Prim. Dr. Christian Korbel, Mag.art Florian Nährer (Künstler), Zweiter Präsident des NÖ Landtages Mag. Gerhard Karner, Kaufmännischer Direktor Robert Danner, MSc, MBA und Pflegedirektor Gerhard Leonhartsberger, MSc, MBA