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07.12

Amstetten | Südfilmfest präsentiert "Womit haben wir das verdient"


Der Verein SüdFILMfest Amstetten - Verein zur Förderung von Filmen, bekommt nun einen neuen Namen und nach jahrelangem Engagement von Gerhard Steinkellner mit MMag. Katharina Karl eine neue Obfrau. All diese Änderungen bzw. Neuerungen werden im Rahmen der Vorführung des Films "Womit haben wir das verdient" von Eva Spreitzhofer u.a. mit den Darstellern Caroline Peters, Chantal Zitzenbacher, Anaa Laimanee, Marcel Mohab, Simon Schwarz oder Pia Hierzegger präsentiert.

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Der Verein selbst wurde 2000 gegründet, doch bereits 1990 wurden im Pfarrsaal der Pfarre St. Marien die ersten Filme gezeigt. Das Ziel dabei ist es, die kulturelle Vielfalt auf der Erde den Menschen im Mostviertel nahe zu bringen und deren Blick nach außen offen zu halten. Ebenso wichtig ist es ihnen aber auch, den Migranten zu zeigen, dass es auch hier Menschen gibt, die sich für andere Kulturen und Lebensweisen interessieren.

Das Medium Film hat gerade durch seine Breitenwirkung mehr als jede andere Kunstform das Potential der interkulturellen Vermittlung. Vorbedingung dafür ist jedoch, sich bewusst zu machen, dass die eigenen Sehgewohnheiten etwas kulturell Bedingtes sind und denen aus anderen Kulturkreisen und Epochen oft zuwiderlaufen. Daher ist es eine wichtige Zielsetzung des Vereins, diese Sichtweisen zu hinterfragen und den Blick für Filme aus anderen Kulturen und Zeiten zu schärfen.

Inhalt des Films
Wanda (Caroline Peters) hat ein glückliches Leben. Sie ist erfolgreiche Oberärztin, Mutter einer 16jährigen Tochter (Chantal Zitzenbacher) und einer Adoptivtochter (Anna Laimanee) aus Vietnam. Sie hat einen jüngeren Lebensgefährten (Marcel Mohab) und einen Ex-Mann (Simon Schwarz) mit dem sie sich gut versteht. Und sie hat vor allem eines: Haltung. Schon in WG-Zeiten kämpften sie, ihr Ex Harald und ihre beste Freundin Elke (Pia Hierzegger) für Frauenrechte, gegen Rassismus und die Auswüchse des Kapitalismus. Wanda ist, wie könnte es anders sein, streng atheistisch.

Genau deshalb zieht es Wanda so dermaßen die Schuhe aus, als ihr Tochter Nina (Chantal Zitzenbacher) bei der Familientherapie in aller Ruhe und Gelassenheit eröffnet, sie sei zum Islam übergetreten. Nina trägt ab sofort Kopftuch und heißt jetzt Fatima, alhamdulillah! Für Wanda ein völliger Albtraum: Wo sind die Zeiten hin, als sie Nina spätnachts vom Flex abholen musste und Nina sie als spießig beschimpfte, bevor sie ihr das Auto vollkotzte?

Eva Spreitzhofer spielt in ihrem ersten Spielfilm mit Klischees und stellt dabei furchtlos große Fragen: Was ist radikal? Wie weit geht Toleranz, und wo ist dann Schluss? Was ist passiert, zwischen „oben ohne“ und jetzt? Nehmen wir muslimische Frauen ohne Kopftuch überhaupt wahr? Anlässe für weltanschauliche Selbsterkenntnis gibt es wahrlich zahlreiche. Die Besetzung macht klar, wie selten wir im österreichischen Film einen diversen Cast überhaupt zu sehen kriegen, bekannte Stars und Publikumslieblinge machen auch in Nebenrollen große Freude, darunter „4Blocks“-Star Kida Khodr Ramadan, Emily Cox und der heimliche „Die Migrantigen“-Star Ali Salman. Wer Michou Friesz, Doron Rabinovici und Maschek-Mitglieder erkennt, kriegt ein Mitarbeitsplus.

Filmfotos © by MONA Film Produktion GmbH

Gezeigt wird diese Culture-Clash-Comedy am Di. 11.12.2018 um 19:00 h im Rathaussaal Amstetten. Anmeldung telefonisch unter 0680 / 1273745 oder per Mail an gerhard.steinkellner@ktvam.at. Vor der offiziellen Präsentation erfolgt außerdem ein Vernetzungstreffen mit namhaften heimischen KollegInnen aus der Kinobranche, den Förderstellen und den Vereinen, bei dem die Zukunft des Programmkinos in Österreich das bestimmende Thema sein wird. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion unter der Leitung von Jürgen Adelmann.

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